kurze Darstellung zur Geschichte Öchtringhausens

insbesondere zum historischen Hintergrund der

Jubiläumsfeierlichkeiten

 

Die „-inghausen“-Orte, wie Öchtringhausen, Mettinghausen, Mantinghausen, Mönninghausen, Bönninghausen, Dedinghausen etc. sind generell im 9./10. Jahrhundert entstanden.

Der erste Teil des Ortsnamens geht oft auf eine Person zurück, somit eine namensgebende Person.

Für Öchtringhausen kann eine Person namens Other (gesprochen Ocht-her) in Betracht gezogen werden. Diese Person taucht im Zusammenhang mit Schenkungen an das Kloster Corvey in jener Zeit mehrmals auf. Eine schriftliche Erwähnung des Ortes ist aber aus dieser frühen Zeit nicht nachzuweisen.

 

Das Ortjubiläum stützt sich auf die erste schriftliche Erwähnung. Diese steht im Zusammenhang mit den Besitzungen der Domkirche zu Minden und dem Gedächtnis der Mindener Bischöfe.

In den Mindener Bischofslisten des Mittelalters wird über die einzelnen geistlichen Würdenträger mehr oder weniger ausführlich berichtet. Über den Bischof Volkmar, er regierte von 1880 bis 1095, heißt es:

Er schenkte der Mindener Kirche ein Gut/Haus in Öchtringhausen!

Da der Bischof im Jahre 1095 verstarb (er wurde ermordet!), muß die Schenkung spätestens in seinem Todesjahr erfolgt sein. Trotz der relativ großen Entfernung von der Lippe bis nach Minden ist anzunehmen, dass der Ort Öchtringhausen in der Pfarrei Hörste im heutigen Kreis Soest gemeint ist.

Diese erste Ortsnamensnennung wird nun zum Anlaß genommen, ein Jubiläum „900 Jahre Öchtringhausen“ zu feiern. Der Ort selbst ist älter, aber der Jubiläumsanlaß ist ja die erste schriftliche Erwähnung.

 

In Urkunden taucht der Name taucht der Name des Ortes erstmals 1284 auf. Nach dem 25.12 des Jahres wird ein Hermann von Öchtringhausen als Zeuge in einer Urkunde genannt; Albert von Hörste verkauft Holzungsrechte an den Lippstädter Bürger Johann von Dedinghausen.

Im Jahre 1316 verkauft Friedrich von Hörde aus Störmede Besitzungen in Öchtringhausen. Auch die Hörster Pfarrkirche hatte Rechte und Besitz in Öchtringhausen, wie die Urkunden von 1488, 1501 und 1523 mit den Siegeln der Äbtissinnen von St. Cyriakus Geseke als „Beglaubigungs- und Genehmigungsinstanz“ zeigen.

 

Hörste, 06.05.1995
Michael Streit